Lage und Erschließung
Das Grundstück liegt im westlichen Teil des Dorfes Krummasel in
unmittelbarer Nachbarschaft zur Backsteinkirche und prägt mit seinem
2-geschossigen Baukörper und dem Krüppelwalmdach sowie dem westlichen
Stallanbau den Dorfrand. Der Haupteingang befindet sich an der südlichen
Traufseite.
Erscheinungsbild und Nutzung
Auf dem Grundstück befinden sich insgesamt 3 Gebäude bzw. Gebäudeteile, die
wie folgt genutzt werden:
Im Osten das 2-geschossige Pastoratsgebäude mit seinem Eichensteinfachwerk
und dem mit Ziegel-Hohlpfannen eingedeckten Walmdach.
Der westliche 1-geschossige Anbau beinhaltet den Stall- und Tennenteil.
Im Süd-Westen des Grundstücks befindet sich ein 1-geschossiges
Fachwerkgebäude, welches als Remise bzw. als Garage genutzt wird.
Das Hauptgebäude ist ein zweigeschossiges Fachwerkgebäude, welches etwa
1870 errichtet wurde. Beide Giebelseiten weisen Krüppelwalmflächen auf. Das
Satteldach ist mit Tonhohlpfannen gedeckt und weist eine leichte Patina auf.
Beide Gebäudelängsseiten zeigen ein ruhig gegliedertes Fachwerk, wobei die
Westseite einen Farbanstrich besitzt und die Giebelseiten ebenso wie die
Nordseite in natürlichem Ziegelrot erscheinen. In der Südseite befindet sich
der Hauptzugang, welcher durch einen kleinen Holzgiebel und Rundholzstützen
portalartig betont ist.
Die im Jahre 1982 erneuerten Fenster sind aus Holz gefertigt, weiß
gestrichen und zeigen im wesentlichen die ursprünglichen Proportionen, die
lediglich durch die Isolierverglasung geringfügig verändert wurde.
Das Gebäude wies in seinem Ursprung folgende Nutzung auf:
Im Erdgeschoss befand sich ein Konfirmandenraum, eine Waschküche sowie ein
Schlaf- und Wohnraum mit Nebenräumen im Ostgiebel. Das gesamte Obergeschoss
beinhaltete die Wohnungen der ehemaligen Pfarrstelle bestehend aus 7
Zimmern. Im Rahmen der 1982 durchgeführten Modernisierung bzw. Sanierung
wurde die Raumnutzung in beiden Geschossen teilweise verändert und dem
heutigen Standard angepasst. Im Erdgeschoss befindet sich die Wohnung des
Eigentümers, im Obergeschoss zwei weitere separate Wohneinheiten.
Außenanlagen
Das Gelände wird im Osten und Süden von einem ortstypischen Holzstaketenzaun
eingefasst.
Zusammenfassung
Wesentlicher Aspekt für die Auswahl gerade dieses Gebäudes im Rahmen der
diesjährigen Prämierung war das ruhige und zurückhaltende Erscheinungsbild
der Gesamtanlage. Hier wurde mit einem maßvollen und eher bescheidenen
Kapitaleinsatz die Struktur der Gesamtanlage gewahrt und behutsam erneuert.
Lediglich bei den relativ hohen Fenstern wäre es ratsam gewesen, ein
sogenanntes Mittelkämpferfenster einzubauen, welches dann grundsätzlich mit
nach außen aufschlagenden Drehflügeln auszustatten wäre. Sowohl die
zurückhaltende Farbgebung der Südseite als auch vor allem der Bereich des
Haupteinganges fügen sich harmonisch dem Gesamtkonzept ein.
Das Großgrün datiert im wesentlichen aus der Entstehenszeit des Gebäudes und
prägt sowohl die Freiflächen als auch den Ortsrand. Büsche und Ziersträucher
in bescheidenem Umfang ergänzen die Außenanlagen.
Die im Jahre 1982 durchgeführte Sanierung und teilweise Umnutzung ist ein
beachtenswertes Beispiel für eine angemessene, dem Charakter des Gebäudes
sich behutsam unterordnende Anpassung an heutige Lebensgewohnheiten.
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