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2013
Einweihung der Obstscheune im
Rundlingsmuseum Wendlandhof
27. Oktober 2013
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Eine erfreuliche Erweiterung hat das Rundlingsmuseum in Lübeln
erhalten. Auf der Streuobstwiese, die nun in das Gelände des
Wendlandhofs integriert ist, wurde die neue Obstscheune
eingeweiht. Sie enthält eine umfangreiche Ausstellung zu
allem, was mit alten Obstsorten zu tun hat und Einrichtungen
zur (musealen) Verarbeitung der zukünftigen Obsternte. Das
gelungene Projekt zeugt von der Kooperationsfähigkeit einer
Reihe von Verbänden, Vereinen und Institutionen im Wendland.
Auch der Rundlingsverein beteiligte sich an der Finanzierung.
Besonders zu nennen sind der
Landschaftspflegeverband Wendland-Elbetal e. V.
und der
Bio-Streuobstverein Elbtal e.V.
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Benefitz-Veranstaltung für den
Rundlingsverein
20.10.2013 in Lüchow
Der Rundlingsverein dankt dem Kreis der Lüchower
MärchenfreundInnen, die ihre Veranstaltung zum Gedenken an die
Volkserzählerin Gertrud Hempel aus Lüchow zum Anlass nahmen, zu
Spenden für den Rundlingsverein aufzurufen. Frau Hempel war
langjähriges Mitglied im Verein und der Region und der Stadt Lüchow
eng verbunden.
Der voll besetzte Saal im Amtshaus zeigte die Beliebtheit der
verstorbenen Erzählerin und der am Ende gut gefüllte Spendenhut ist
dem Rundlingsverein ein Signal dafür, dass die Unterstützung des
Welterbeantrags von vielen Kreisen der hiesigen Bevölkerung
mitgetragen wird.
Die
EJZ schreibt am 24.10.2013 |
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Plattdeutscher Tag 2013
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23.09.2013 in Jameln
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Der sechste "Plattdüütsch Dag" lockte viele Besucher
auch in diesem Jahr nach Jameln.
Auch der Rundlingsverein nutzte die
Gelegenheit, in der großen Diele des Cafes Grappenkopp über das
Projekt "Rundlinge als Weltkulturerbe" zu informieren.
"Rundlinge as Weltkulturerbe - Wat meen ji denn?" -
So forderte der Rundlingsverein die Besucher auf, ihre Meinungen zu
äußern und auch auf einem Zettel festzuhalten.
"Super Sache",
"Weltkulturerbe ja!",
"Es wäre sehr schön!",
"Ich bin unbedingt für Rundlinge als Weltkulturerbe",
"Ich würde mich freuen, wenn die Rundlingsdörfer Weltkulturerbe
werden würden, es dient ja auch der Erhaltung dieser schönen Dörfer.
Viele Besucher werden sich diese bestimmt gern ansehen und hier
Urlaub machen."
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Und während sich die Besucher im Cafe-Garten des
Grappenkopp am plattdeutschen Programm erfreuten und sich an Kaffee
und Kuchen gütlich taten fuhren die großen Trecker der
Lohnunternehmen auf der Straße zwischen dem Rundling Jameln und dem
Cafe-Grappenkopp vorbei, um ihre jährliche Maisernte einzuholen.
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8. September 2013
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Tag des offenen Denkmals
Eine Veranstaltung der Samtgemeinde Lüchow
(Wendland) und der IGB Wendland mit
Unterstützung durch den Rundlingsverein. Tagungsort
Stipendiatenhaus Künstlerhof Schreyahn und Exkursion nach Püggen und
Zeetze.
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1. Vortrag
Besonderheiten der Rundlinge im Niederen Drawehn
Prof. Meibeyer stellte in seinem Vortrag prägnant heraus, warum die
Rundlinge in der niederen Geest des Wendlands in der historischen
Entwicklung nach der Siedlungsepoche des 12. Jahrhunderts ihre
besondere, "perfekte" Dorfstruktur erhielten.Diese Rundlinge haben ihre Entwicklung im
Wesentlichen im 16. Jahrhundert abgeschlossen. Lediglich die Acker-
und Wiesenflur wurde im 19, Jahrhundert neu geordnet und die Gebäude
nach Bränden durch neue ersetzt.
Prof. Meibeyer verdeutlichte dem
interessierten Publikum, dass das heutige Bild der Dörfer mit
den Niederdeutschen Hallenhäusern des 19. Jahrhunderts in
Grundriss und Aufriss, sowie mit der umgebenden Landschaft
weitgehend dem Bild entspricht, welches sich in der letzten
Entwicklungsphase vor etwa 200 Jahren ergeben hat. |
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Damit war die Vorlage gegeben für den nächsten Vortrag,
der von einer Studienarbeit vor Ort berichtet, bei der ein Gebiet
herauskristallisiert und abgegrenzt wurde, in dem genau dieses
Zeitfenster des 19. Jahrhunderts erhalten geblieben ist und das
somit als Ganzes eine welterbefähige Kulturlandschaft bildet. Mit Spannung wurde erwartet, was denn nun die umfangreichen
Studien und die einwöchige Besichtigungen vor Ort ergeben
haben. |
2. Vortrag Rundlinge als
Weltkulturerbe - Sachstandsbericht
Prof. Michael Schmidt und
Susann Harder vom Institut für Heritage Management der TU Cottbus Die ursprünglich für 15 einzelne Rundlinge gestellte Bewerbung
als UNESCO-Weltkulturerbe war von der Landesregierung in Hannover
abgewandelt worden in eine Kulturlandschaft Rundlinge im Wendland.
Es bestand nun die Aufgabe, ein Gebiet abzustecken, in dem alle
Dörfer kulturerbefähige Rundlinge sind und auch die Landschaft
dazwischen als historisch strukturiert und ohne auffällige
Störfaktoren gelten kann.
(Einen Bericht von der Besichtigung finden Sie weiter unten.)
Susann Harder stellte die Dörfer vor, die das Team als
welterbefähig eingestuft hat und zeigte auch eine Abgrenzung der
Landschaft, die jetzt als Vorschlag gilt, der noch durch die
Kommunen und die beteiligte Bevölkerung variiert werden kann.
Von den ursprünglich 15 ließen sich 5 Dörfer wegen ihrer Lage
nicht in ein zusammenhängendes Gebiet integrieren. Andererseits
wurden 9 Rundlinge gefunden, die trotz einzelner Störfaktoren im
Ortsbild durchaus in das Gesamtkonzept als Welterbe passen. Mit den
alten Gemarkungsgrenzen als Grundlage (nach präziser
Inaugenscheinnahme leicht geändert) ergab sich ein Gebiet, das
folgende 19 Dörfer umfasst:
Satemin, Jabel, Gühlitz, Lübeln, Diahren, Bausen, Granstadt,
Prießeck, Bussau, Püggen, Mammoißel, Kremlin, Köhlen, Ganse,
Lensian, Schreyahn, Güstritz, Dolgow und Klennow. |
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Hubert Schwedland, Bürgermeister der Samtgemeinde Lüchow (Wendland),
Prof. Michael Schmidt und Susann Harder von der TU Cottbus |
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Prof. Schmidt stellte noch
einmal die Ansprüche der UNESCO für eine Welterbe dar und wies
mehrmals auf das relativ neue Kriterium der UNESCO hin: Die aktive
Einbeziehung der Bevölkerung in diesem Gebiet. Dabei reiche
Information und Zustimmung nicht aus. Die UNESCO-Kommission wolle
wahrnehmen, dass große Gruppen der Einwohnerschaft sich für die
Anerkennung und für die Erhaltung dieser Kulturlandschaft aktiv
einsetzen. (Webmaster: z.B. Dorfgemeinschaft
Güstritz) |
Zur Mittagspause versorgte die
Dorfgemeinschaft Schreyahn die Teilnehmer mit einem Bratwurststand.
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3. Teil der Veranstaltung
Kleine Rundlingstour mit Führungen durch Knut Hose und Dirk
Wübbenhorst von der Interessengemeinschaft Bauernhaus (IGB
Wendland)
Nach einem Rundgang duech Schreyahn mit vielen Hinweisen auf
Details an den Gebäuden, die nur auf den ersten Blick sehr ähnlich
aussehen, hatte die Samtgemeinde einen Bus organisiert, der die
Teilnehmer nach Püggen brachte. Nach der Besichtigung dieses
besonders vielfältigen Dorfes ging es zu Fuß über den alten Kirchweg
(ein Highlight in dieser Landschaft) nach Zeetze. Dort konnte die
Kirche, eine der ältesten und am intensivsten erforschte Kirche im
Wendland, von innen besichtigt werden.
Mit dem Bus ging es zurück nach Schreyahn.
Weitere Fotos von der Exkursion gibt es auf
Facebook |
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Bericht vom Rundlingstag
am 7. September 2013 siehe
Hier
16. bis 22. August 2013 |
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Die Aufgabe A) Welche Dörfer
erfüllen die Kriterien der UNESCO bezüglich Integrität und
Authentizität und welche eventuellen Störfaktoren sind änderbar oder
können notfalls hingenommen werden.
B) Exakte Abgrenzung eines zusammenhängenden Gebietes, in
dem ausschließlich Dörfer der unter A) ermittelten Liste liegen und
in dem die Landschaft in etwa historisch kleinräumig gegliedert ist
und keine auffälligen neuzeitlichen Bauwerke enthält.
Das Team
Vom Institut für Heritage Management der TU Cottbus:
Prof. Britta Rudolff, Prof. Leo Schmidt, Prof. Michael Schmidt,
Susann Harder
Vom Amt für Denkmalpflege des Landkreises Lüchow-Dannenberg:
Kerstin Duncker
Vom Rundlingsverein:
Ilka Burkhardt-Liebig, Adrian Greenwood, Burghard Kulow
sowie ein interessierter Gast aus Bahrain.
Die Vorgehensweise
Nach langfristiger Vorarbeit stand ein Gebiet mit etwa 40 Dörfern
zur Untersuchung. Diese Dörfer wurden von Freitag bis Sonntag per
Fahrrad aufgesucht und in allen öffentlich sichtbaren Details in
Augenschein genommen. Nach jeweils intensiver Diskussion zwischen
den streng urteilenden Wissenschaftlern und den Kompromisse
wünschenden Vertretern des Rundlingsvereins siegte zumeist Frau
Prof. Rudolff und am Sonntagabend war die Liste auf 19 Dörfer
reduziert.
Am Montag wurde nach einsetzendem
Dauerregen ein Studium der vom Landkreis zur Verfügung gestellten
Urkatasterkarten aus dem 19. Jahrhundert eingelegt. Die dort
verzeichneten Gemarkungsgrenzen der Dörfer erwiesen sich als gute
Grundlage für die Abgrenzung des Gebietes. Diese Grenzen aufzusuchen
war bei dem zunächst nassen Wetter problematischer, als in die
Dörfer zu radeln. Deshalb wurde ein PKW mit Allradantrieb besorgt.
Von Dienstag bis Donnerstag galt es die alten Grenzen aufzusuchen
und gegebenenfalls ein Waldgebiet, einen übergroßen Acker, Windräder
oder Ähnliches auszuschließen und die Abgrenzung entsprechend zu
variieren. Dazu waren viele Fußmärsche durch Wald und Feld
notwendig, wenn der Feldweg endete oder auch mit Allrad nicht zu
befahren war. Denn die exakte Festlegung der Grenze erfordert es,
per GPS-Gerät die Geo-Koordinaten an den zahlreichen Eckpunkten zu
ermitteln und die Landschaft in alle Richtungen zu fotografieren.
Die jungen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zeigten
unerschöpfliche Power und Energie. Die doch etwas älteren
Herrschaften vom Rundlingsverein blieben bald lieber bei den zwei
Autos.
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Das Ergebnis der Studien
Am Tag des offenen Denkmals wurde von Prof. Dr. Dr. Michael
Schmidt und Susann Harder vom
Institut für Heritage Management der TU Cottbus die zu diskutierende
Kernzone für ein denkbares
UNESCO-Welterbes vorgestellt: Gesucht war dafür ein
zusammenhängendes Gebiet, in dem es
ausschließlich Rundlinge gibt.
Die nun abgegrenzte Kernzone westlich von Lüchow ist eine
Diskussionsgrundlage. Das Gebiet ist
leicht nierenförmig und umfasst die 19 Dörfer Diahren, Bausen,
Prießeck, Granstedt, Bussau, Püggen,
Kremlin, Mammoißel, Köhlen, Ganse, Lensian, Schreyahn, Güstritz,
Dolgow, Klennow, Jabel, Satemin,
Gühlitz und Lübeln. |
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7. Juli 2013
Alles heiße Luft
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Ballonfahrt über die Rundlingslandschaft
Am 7. Juli 2013 leisteten sich fünf Mitglieder des Rundlingsvereins
eine Fahrt mit dem Heißluftballon über die Rundlingslandschaft.
Natürlich wollte man Fotos machen, aber weil ein solcher Ballon
nicht lenkbar ist, war die Route dem Zufall überlassen. Mit Start
von Küsten konnte nichts schief gehen, denn in allen Richtungen
liegen Rundlingsdörfer.
Fotografiert wurde mit fünf Kameras, so dass
zahlreiche Fotos vorliegen. Natürlich wurden nur wenige Dörfer
erreicht, aber die umgebende Landschaft war den Beteiligten
besonders wichtig.
Bausen, Granstedt, Prießeck, Beseland und Seelwig
konnten aufgenommen werden, bis der Korb auf einer duftenden
Heuwiese wieder aufsetzte.
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Die Gasflamme unter dem Heißluftballon |
Kurz vor dem Start
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Wie die Vereinsvorsitzende genießen alle das sanfte Dahinschweben. |
Bausen im Niederen Drawehn und am Horizont die bewaldeten Höhen des
Drawehn. |
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Bausen strahlt mit seinen Hofwiesen wie in historischen Zeiten in
die Landschaft.
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Bausen aus der Nähe
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Der kleine Dorfplatz im Rundling Bausen
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In Beseland wurden vor 30 Jahren vor jedem Hof Bäume gepflanzt. |
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Auch in Prießeck umschließt ein Ring von Bäumen den Dorfplatz. |
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Höchst empfehlenswert ist eine solche Ballonfahrt, sagt der
Webmaster dieser Seiten (s. Foto rechts) und gibt deshalb hier die
Adresse des Organisationsbüros bekannt:
Helmuth Mieth, Lübeln,
wendlandballon@t-online.de
s. a. Pressespiegel |
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2. Juni 2013 Güstritz
"Ein Dorf stellt sich vor", Leben im Rundling Güstritz
Veranstaltungsreihe "Weltkulturerbe im Wendland"
Die Dorfgemeinschaft Güstritz
Innerhalb weniger Wochen hat die Dorfgemeinschaft
Güstritz ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt und
perfekt vorbereitet. Mit der technischen Unterstützung durch die
SG Lüchow (Wendland) und ein wenig Einsatz des Rundlingsvereins gelang es den
Güstritzer jungen Familien und den Senioren gemeinsam ein Dorffest
zu organisieren.
Von der ersten Idee
im März bis zum Termin am 2. Juni zeigten sie, welche Initiative,
Kreativität und Power in einem wendländischen Rundling steckt und
so konnten sie sich als leistungsstarke
Gemeinschaft präsentieren.
Der Höhepunkt war natürlich die ganz offizielle Taufe des
jüngsten Güstritzer "Neubürgers" auf dem Dorfplatz. Aber wirklich
beeindruckend war, dass mehr als 30 Güstritzer, jung und
alt, wohl vier Generationen, auf der Bühne das Güstritz-Lied
sangen. Un dat geiht ok up Platt. Für Speis und Trank
war bestens gesorgt mit Fleisch und Bratwurst vom Güstritzer
Neuland-Hof, mit Pizza von Villa Güstritz und natürlich Kuchen und
Torten ...
Das Ganztagsprogramm mit Lesungen, Musik und Tanzvorführungen
gelang programmgemäß (siehe
Flyer) Die Gäste waren nicht nur zum Wendlandbräu trinken
gekommen, sondern interessiert an den geöffneten Rundlingshäusern, der
neuen Ausstellung zur Dorfchronik und ebenso an den Fachvorträgen.
So hatte der Rundgang durchs Dorf mit fachkundiger Führung zur
ländlichen Baukultur der Niederdeutschen Hallenhäuser in den
wendländischen Rundlingen zahlreiche Teilnehmer. Nicht nur in der
kleinen Ausstellung des Rundlingsvereins wurde über die
Einzigartigkeit der Rundlingslandschaft im Wendland diskutiert.
Entsprechend war auch die Groot Dääl zum Vortrag über die Aussichten
und Auswirkungen der Bewerbung als UNESCO-Weltkulturerbe voll besetzt.
Es wurde allemal deutlich, dass die Güstritzer ihr Leben im
Rundling wertschätzen und bereit sind, dies auch der Welt zu
zeigen. Im nächsten Jahr wird sich ein anderer Rundling zum
Welterbetag vorstellen. Diahren hat sich schon bereit erklärt. Ihr
werdet euch ganz schön ins Zeug legen müssen, um diesen Tag in
Güstritz zu toppen! |
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Mehr Fotos
auf Facebook
Zeitungsbericht in der EJZ
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31. Januar 2013 im Künstlerhof Schreyahn
"Welterbe als Chance - Die Altstadt von Wismar"
Vortrag von Herrn Huschner, Welterbebeauftragter
der Stadt Wismar
Veranstaltungsreihe
"Weltkulturerbe im Wendland" |
In der Stipendiatenstätte Künstlerhof Schreyahn hatte die
Veranstaltung das passende Ambiente der großen Diele eines
Vierständer-Hallenhauses. Der Raum füllte sich bis auf den
letzten Stuhl mit Interessenten und Herr Huschner verstand es
in seiner Begeisterung ausstrahlenden Art das Konzept
"Weltkulturerbe" überzeugend darzustellen. Am Beispiel von
Wismar zeigte er den Weg auf und vor allem auch die positiven
Auswirkungen auf die Entwicklung der Altstadt. Er ging immer
wieder auf die hiesige Bewerbung der Rundlinge ein und durch
seine eigene große Wertschätzung der Rundlingslandschaft
beeindruckte er auch die vielleicht noch skeptischen Zuhörer,
für die das Wohnen im Rundling so gewöhnlich und
selbstverständlich scheint.
Der anwesende Vorstand des Rundlingsvereins hörte besonders
(und fühlte sich in der Herangehensweise bestätigt) Huschners
Hauptbotschaft, dass die Bewohner der Region sich mit der Idee
identifizieren und sich für das Ziel mitreißen lassen müssen. |
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Bericht der EJZ am 2.2.2013
Drei Tricks und Welterbe selbst leben
Tipps von Wismars Welterbe Manager
dm Schreyahn. Die Gründung der Deutschen Stiftung Welterbe, die
gemeinsame Bewerbung mit Stralsund und ein fertiger Managementplan
- für den Welterbe-Manager der Stadt Wismar, Norbert Huschner,
sind das die »drei Tricks», dank der die UNESCO die Altstädte von
Wismar und Stralsund 2002 nach relativ kurzer Vorlaufzeit als
Weltkulturerbe anerkannt hat. Vielleicht noch wichtiger war am
Donnerstagabend auf dem Künstlerhof in Schreyahn Huschners
Hinweis: »Sie müssen eine Welterbe-Identität entwickeln.
Es ist wichtig, dass Sie das selbst so empfinden und auch
leben.» Huschner selbst ist das beste Beispiel für diese
Empfehlung. Der Welterbe-Manager lebt diese Identität seit vielen
Jahren und verdeutlichte den Zuhörern im vollen Künstlerhof seine
Begeisterung für die Welterbe-Idee Wismarer Altstadt.
Insofern war Norbert Huschner der ideale Referent, um 2013 in
Lüchow-Dannenberg verstärkt öffentlich für das Welterbe-Projekt zu
werben, für die Aufnahme der Rundlinge im Hannoverschen Wendland.
»Wir wollen noch mehr Menschen für diese Idee begeistern», sagte
Lüchows Samtgemeindebürgermeister Hubert Schwedland. Er ist
optimistisch, dass »wir irgendwann in Paris auf die Welterbe-Liste
kommen», ganz zu schweigen davon, dass es die Rundlinge vorher auf
die deutsche Vorschlagsliste schaffen. »Es ist schon etwas
Besonderes, Welterbe zu sein», hatte Norbert Huschner seinen
Vortrag eingeleitet. Der Welterbe-Status sei ein wichtiger
Wirtschaftsfaktor, der neben den ideellen Vorteilen ein große
Rolle spiele. In der 42000-Einwohner-Stadt Wismar habe sich die
Zahl der Übernachtungen seit 1995 von 65000 pro Jahr mehr als
verdreifacht: »Viele Menschen besuchen Wismar, weil es
Welterbestätte ist.» Demografisch habe sich die Anerkennung in der
Altstadt ebenfalls positiv ausgewirkt. Die Einwohnerzahl sei dort
seit 2001 um 25 Prozent gewachsen, zudem sei die Altstadt der
einzige Stadtteil, in dem mehr jüngere als ältere Menschen leben,
schilderte Huschner.
Der Welterbe-Manager machte auch deutlich, dass die Entwicklung
der Welterbestätten mit ihrer Anerkennung durch die UNESCO nicht
abgeschlossen sein müsse, sondern erst richtig beginne. »Der
Bauzustand in Wismar hat sich erheblich verbessert», so Huschner.
Von den 1750 Gebäuden der Altstadt seien nur noch 180 in
schlechtem Zustand, zur Wende sei es andersherum gewesen: »Wir
haben 75 Prozent der Gebäude und 50 Prozent der Straßen und Plätze
saniert.» Aktuell profitiere die Stadt vom Investitionsprogramm
nationale Welterbestätten, in sechs größere Projekte würden 25
Mio. Euro investiert, von denen 90 Prozent aus dem Förderprogramm
stammten, darunter der Ausbau des Welterbe-Besucherzentrums.
Wichtig sei auch die Begleitung des Welterbe-Prozesses in
Beiräten, die mit Fachleuten, Einwohnern und
Verwaltungsbeschäftigten besetzt sind.
Hubert Schwedland sagte, dass die Samtgemeinde auch ein
Welterbe-Management installieren müsse. Allein von der Verwaltung
und dem Rundlingsverein, der das Welterbe-Projekt als Förderverein
unterstützt, sei das nicht zu schaffen. Wenn die Rundlinge den
nächsten Schritt auf die deutsche Tentativliste schaffen, dann
werde jemand gebraucht, der sich nur um dieses Thema kümmert.
Zudem sei die Samtgemeinde auf weitere Förderinstrumente
angewiesen, um die Anerkennung durch die UNESCO voranzutreiben.
(zitiert nach Elbe-Jeetzel-Zeitung online) |
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1. Dezember 2012
Experten-Workshop zum Weltkulturerbe-Antrag
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Die KMK
(Konferenz der Kultusminister) hat nach Sichtung der 32
Vorschläge der Länder alle Antragsteller aufgefordert, ein
sogenanntes "Abstract" anzufertigen. Darin soll noch einmal kurz
und prägnant der "außergewöhnliche universelle Wert" ("outstanding
universal value") dargestellt werden.
Um dieses "Abstract" zielgerichtet den komplexen
Beurteilungskriterien der UNESCO entsprechend zu formulieren, hat
die SG Lüchow (Wendland) als Antragsstellerin zu einem Experten
Workshop eingeladen. Für die hiesigen Kenner der Rundlinge war das
Gespräch mit den Teilnehmern aus Politik und Wissenschaft, die mit
den Hürden im Anerkennungsverfahren vertraut sind, entscheidend
und hilfreich. Frau Dr. Britta Rudolff vom Institut für Heritage
Management der TU Cottbus, die auch die Leitung des Workshops
übernahm, stellte die Gesamtstruktur des UNESCO-Konzepts zum
Weltkulturerbe vor. Nach anfänglicher Verwirrung angesichts der
notwendigen Fokussierung und Einordnung in bestimmte Kategorien,
wurde in intensiver Diskussion um passende Formulierungen
gerungen. Letztlich wurde ein Fokus und Titel für das geforderte
Abstract gefunden: Ensemble von Rundlingen in der historischen
Kulturlandschaft (mehr ...)
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Teilnehmer des Workshops: Vertreter des
Instituts für Heritage
Management GmbH der TU Cottbus.
des Landkreises Lüchow-Dannenberg,
der Denkmalpflege,
der Leuphana Universität Lüneburg,
des Rundlingsvereins,
des WGAV`s ,
der IG
Bauernhaus,
des
Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
Foto Samtgemeinde Lüchow |
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