Es lassen sich auch andere Ausschnitte der Landschaft wählen, da
wir mehr als 200 Dörfer mit Rundlingsgeschichte im Landkreis
Lüchow-Dannenberg zählen.
Das Gemeinsame in der
Entwicklung der Dörfer finden sie hier unter
Rundlinge. Ein wesentliches Argument für die
Wertschätzung als Kulturerbe besteht in der Vielzahl dieser
Dörfer in der Rundlingslandschaft. Dabei bezieht sich ihre
heutige Darstellung nicht, wie es bei Einzelgebäuden in der
Regel der Fall ist, auf ein enges
historisches Zeitfenster, sondern auf einen Zeitraum von etwa
1000 Jahren, in dem sich jedes Dorf individuell entwickelt hat.
Aber mit beeindruckender Kontinuität wurde über alle Wirren der Zeiten
die Grundstruktur und das gesamte Siedlungsmuster erhalten.
Es gab Entwicklungen in der Baukultur, in der Landwirtschaft
und in der Sozialstruktur der Bevölkerung. Es gab Seuchen,
Notzeiten, Kriege und es gab Zeiten von Prosperität und
wachsendem Wohlstand durch neue landwirtschaftliche Methoden und
Techniken. Manche Höfe und ganze Dörfer wurden zeitweise (manche
auch endgültig) aufgegeben. Höfe wurden geteilt und manche wieder
"zusammengeheiratet".
Neue Nebengebäude wurden entwickelt und errichtet und die
Haupthäuser wandelten Form und Gesicht, zunächst über
Jahrhunderte kaum wahrnehmbar, später deutlicher. Und bei alle
dem blieb die Struktur des Dorfes mit der Form der Anwesen und
dem Gemeindeland erhalten.
Kirche, Schule, Gasthaus,
Handel und Werkstätten wurden außerhalb des Rundlings
angesiedelt. Ansonsten gab es keine Erweiterungen dieser
Dörfer durch Neubau-Wohnsiedlungen. Die sozialen,
wirtschaftlichen Entwicklungen aus den letzten 6 Jahrhunderten
lassen sich in diesen Dörfern aufzeigen. Aus allen Epochen gibt
es signifikante Baudenkmäler der bäuerlichen Architektur und
dazu die wohl ältesten Gebäude, die Feldsteinkirchen.
Über den Fortgang der Bewerbung zum
UNESCO-Weltkulturerbe berichten wir regelmäßig auf: Berichte
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