Rundlingsverein
Verein zur Förderung des
Wendlandhofes Lübeln
und der Rundlinge e.V.

 

h

Wir unterstützen die Bewerbung:
Rundlinge im Wendland
UNESCO-Weltkulturerbe
d

Choose Language

Aktivitäten  Audio-Führung  Spruchbalken  Album-1866  Kirchwege  Bestandsaufn.  GPS-Tour  Fotoarchiv  Ausstellung  Rundlingstag  Prämierte Gebäude 


Arbeitsgruppe Bestandsaufnahme

   
     
Im April 2014 hat  die AG die Bestandsaufnahme alle Rundlinge im Wendland abgeschlossen und einen Bericht vorgelegt. Er kann hier als PDF-Datei abgerufen werden. (38 Seiten)

 

 

Einige Eindrücke von der Arbeit

 

 

Eine Projektgruppe arbeitet seit Oktober 2012 an einer aktuellen Bestandsaufnahme aller Rundlinge in Lüchow-Dannenberg. Ziel ist es, den Bestand zu erfassen und zu bewerten sowie auch Verbesserungsvorschläge zu machen und die Einzigartigkeit der Rundlinge wieder mehr in das Bewusstsein der Dorfbewohner, Politiker und der Öffentlichkeit zu bringen.
Rund 200 Dörfer im Landkreis Lüchow-Dannenberg haben nachweisbar eine Geschichte als Rundling. Ein Team aus sieben Personen hat im Oktober 2012 begonnen, diese Dörfer aufzusuchen und anhand eines detaillierten Fragenkatalogs den heutigen Bestand zu erfassen. Dazu werden jeweils zwei bis drei Dörfer mit vorliegender Literatur, Kartenmaterial und vorhandenen Kenntnissen zunächst vorbereitet und dann nach Ankündigung in der Tageszeitung an einem Tag mit dem Team besichtigt. In Gesprächen mit Einwohnern wird die aktuelle Situation von Dorfstruktur, Gebäudebestand, Nutzungsart oder Leerstand, Zahl der Bewohner usw. in Wort und Bild dokumentiert.
 

 

 

 

 

Im Rundling Breese i. Br. im Oktober 2012


 

Auch Gorleben war ein Rundling!

Mitglieder der Arbeitsgruppe trafen sich zur Planung der weiteren Rundlingsbesuche in der Kaminstube in Gorleben. Herr Stecher, Inhaber der Kaminstube Gorleben und Mitglied im Rundlingsverein war erstaunt, dass auch Gorleben historisch ein Rundling war. Heute ist aber nur noch in den Flurkarten abzulesen, wo einmal die „Alten Höfe“ standen.
Umgekehrt waren die Mitglieder der Projektgruppe des Rundlingsvereins erstaunt darüber, dass es in der Kaminstube, neben anderen regionalen Produkten, einen "Wendischen Rundlingsbitter“ gibt. Die Inhaber der Kaminstube, Peter und Berbel Stecher fühlen sich als Mitglieder des Rundlingsvereins eng verbunden mit der Rundlingslandschaft. Schließlich kommen nicht wenige Touristen über den Elbe Radweg in den Landkreis und interessieren sich auch für die Rundlingsdörfer und das Thema Weltkulturerbe.
Der Rundlingsverein freut sich über jede Unterstützung. "Wir tagen gern bevorzugt in gastronomischen Betrieben, die auch Mitglied im Rundlingsverein sind und sich für die Rundlingslandschaft engagieren" führte Burghard Kulow aus. Und so fanden die regionalen Produkte der Kaminstube mit Hinweisen auf die Rundlingslandschaft im Wendland besonderes Gefallen der Mitglieder des Rundlingsvereins – die Speisekarte mit vielen regionaltypischen Angeboten ebenfalls.

„Uns ist daran gelegen, möglichst viele der noch vorhandenen Rundlinge im ganzen Landkreis für die nachfolgenden Generationen zu erhalten“, sagt Ilka Burkhardt-Liebig, Vorsitzende des Rundlingsvereins. Zeigte doch gerade die aktuelle Analyse von Rundlingen in der Gemeinde Trebel, dass sogar aktuelle Dorferneuerungen nicht immer Rücksicht nehmen auf die historische Dorfstruktur. „Es ist schade, wenn die noch heute sichtbaren keilförmigen Parzellenstrukturen und der Dorfplatz in Rundlingen durch Zäune unkenntlich gemacht werden“, meint Adrian Greenwood, Leiter der Projektgruppe Bestandsaufnahme Rundlinge.
Von den vermutlich sieben Rundlingen in der heutigen Samtgemeinde Gartow (Gorleben, Meetschow, Brünkendorf, Vietze, Prezelle, Lomitz und Lanze) sind nur noch Lomitz und Prezelle als Rundling zu erkennen. Lanze ist für Besucher allerdings interessant, kann man hier doch gut nachvollziehen, wie nach Dorfbränden aus Rundlingen Straßendörfer wurden.

Die Projektgruppe bei der Arbeit

 

 

 

Herr Stecher präsentiert den Vorsitzenden des Rundlingsvereins Ilka Burkhardt-Liebig und Burghard Kulow seinen Wendländischen Rundlingsbitter

   

 

In Diahren

 


Angeregte Diskussion auf dem Dorfplatz in Diahren. (Juli 1013).

 

Die EJZ war dabei und schrieb am 25.7.2013

Wie rund, wie lebendig?

Der Rundlingsverein arbeitet an einer Bestandsaufnahme
aller Rundlingsdörfer - Schon 90 von 200 besucht

 

by Lüchow. Bei 30 Grad ist der Baum mitten auf dem Diahrener Dorfplatz so etwas wie ein Sehnsuchtsort, seines Schattens wegen. Hier, wo ein Tisch und zwei Bänke stehen, kommen die Mitglieder der Arbeitsgruppe »Bestandsaufnahme» des Rundlingsvereins mit einigen Diahrenern zusammen.
Die bringen Kaffee und kühlen Saft, Becher und Gläser. Oliver Kranik hat dazu Daten zur Altersstruktur der Diahrener dabei. Seit dem Herbst sind die Mitglieder der AG auf Dorfbesuch: 90 der rund 200 runden, halbrunden oder ehemals runden Dörfer im Landkreis haben sie schon besichtigt. Sie wollen herausfinden, wie lebendig die Dörfer noch sind und machen sich Notizen zur Struktur - wieviel Rundlingstypisches ist noch zu erkennen? -, zu Dorfgrün, Bausubstanz und Nutzungen wie Leerstand, Landwirtschaft, Gewerbe, Wohnen.

 


 

In Karmitz
 


 

Gespräch im Rundling Karmitz am 14. Mai 2013

 

 


 
In Rehbeck

 

Bernd Bruno Meyer, freier Journalist, hat die Arbeitsgruppe bei einer Dorfbesichtigung im Winter begleitet. Seinen Bericht stellt er dem Verein zur Verfügung. Er wurde am 2.2.2013 auch im Kiebitz veröffentlicht.
 

Vorarbeiter fürs Welterbe
Bestandsaufnahme durch Mitglieder des Rundlingsvereins

Begleiten wir eine Gruppe auf einer Rundlingsbegehung und -bestandsaufnahme:
„Im Mittelpunkt steht natürlich die Bewerbung als UNESCO-Weltkulturerbe Rundlingslandschaft,“
sagt Ilka Burkhardt-Liebig, 1. Vorsitzende des Rundlingvereins e.V. „So steht es programmatisch auch auf unserem Flyer.“ Ihre Arbeitsgruppe mit Burghard Kulow (Stv.), Beisitzer und Ehemann Adrian Greenwood, sowie die Mitglieder Gudrun Bölte, Martina Ehlert, Konrad Wiedemann und Diethard Gnade. Sie haben unter sich die Vorarbeiten, wie Literatur, Materialien, Kataster, Fotos, Sozialdaten-Erhebung aufgeteilt. Zu Anfang des Jahres trafen sie sich wieder im Rehbecker Reiterhof von Joachim Laubach (Familie ansässig seit 1690) um ihre Bestandsaufnahme fortzusetzen. Da es sich hierbei „nur“ um einen „traufenständigen Bau mit Zwerchgiebel“ (Diethard Gnade), handelte, ging es zunächst zum Schlüsselburg-Haus (Nr.3) mit einem der schönsten Schmuckgiebel des Wendlands, wo sie mit Hermann Ottens (Familie ansässig seit 1648) verabredet waren. Der legt später beim Kaffee eine akribisch und schönschriftlich von seinem Vater Hermann (geboren um 1900) geführte Dorfchronik mit weit zurückführenden Eintragungen vor. So konnte Ottens zum Schmunzeln der Anwesenden berichten, wie es zu dem traufenständigen Bau gekommen war. „Laubachs Vorfahr wollte ein wohlhabendes Nachbarmädchen heiraten. Das wollte aber nur, wenn sie nicht in einen so kröpeligen Bau ziehen müsste.“ Der wurde also abgerissen und zurück versetzt entstand der jetzige. An Hand von Karten war aber auch die Rundlingsentwicklung zwischen 1548 und 1778 von sieben Vollhufen zu 12 Höfen verschiedener Größe und mehr bis 1978 zu sehen.
Für Lüchow-Dannenberg existieren über 300 Ortsnamen, etwa 200 davon mit einer Rundlingsgeschichte. Um die geht es. Mit diesem Tage waren es mit Lüsen und Gollau insgesamt 16 aufgenommene. Beim nächsten Treff sollten Seerau in der Lucie, Künsche, Ranzau und Krautze bearbeitet werden. Und in jedem Dorf wird eine kundige Kontaktperson gesucht – das kann auch Spaß machen, so wie mit Hermann Ottens. „Rundlings-Hauseigentümer sollten bei uns mitmachen und grundsätzlich keine Angst vor erhöhten Unterschutzstellungen haben,“ sagt Burghard Kulow am Telefon nochmals. „Wir haben dieses Kulturerbe. Und es wäre schön, wenn die Welt es als solches anerkennen würde.“ Und wenn nicht? „Die Bewerbung steht nur im Mittelpunkt. Wie man so schön sagt: Der Weg ist das Ziel. Wir brauchen aktuelles Material und neue Fotos für eine Datenbank und das Wendland-Archiv.“ Und dazu nochmals Ilka Burkhardt-Liebig:“ Wir brauchen unbedingt die Mithilfe unserer Mitbürger finanziell aber auch durch persönlichen Einsatz. Sonst werden wir nie fertig. Und diese Arbeit muss ja unbedingt auch zu einer Welterbe-Identität unserer Mitbürger führen. Von der hat Hubert Huschner nämlich ausdrücklich gesprochen.“

 

     
Aktuelle Termine